Kind trocken bekommen - Töpfchen FAQ

Kind trocken bekommen - Töpfchen FAQ

Mit erstellt von Katrin

FIT Start

Beim Thema "Kind trocken bekommen" gibt es viele Mythen und unterschiedliche Einstellungen. Manchen von diesen sind unproduktiv und sogar schädlich. Es ist nicht einfach, sich durch die Vielzahl der Informationen zu diesem Thema durchzuboxen und das "Wahre" herauszufiltern. Die wichtigsten Antworten zu diesem Thema, basierend auf dem aktuellen Stand der Forschung, haben wir für Sie zusammengefasst.

Was ist das Wichtigste bei Sauberkeitsentwicklung?

Geduld und Trinken

Was ist das erfolgversprechendste Töpfchentraining?

So etwas gibt es nicht. Sauberwerden ist ein Prozess, der nur von innen gesteuert ist. Natürlich können Sie Ihr Kind dabei unterstützen, aber Sie können nichts beschleunigen.

Warum kann man diesen Prozess nicht beschleunigen?

Dies ist mit der physiologischen Reifung zu tun. Es muss eine feste Verbindung zwischen dem Bewusstsein und Unterbewusstsein reifen. Dann kommen die Signale der Blase auch im Gehirn an.

Wann muss mein Kind sauber sein?

Bis zum 5.-6. Lebensjahr besteht kein Grund zur Sorge. Alle Kinder entwickelt sich unterschiedlich und besonders dieses Thema sind die Entwicklungsschritte besonders individuell. Physiologische gesehen entwickelt sie die Fähigkeit, die Darm- und Blasenmuskulatur bewusst zu beherrschen, frühestens mit 26 Monaten. Die zeitliche Spanne ist dabei sehr groß. Warum das so ist, ist der Wissenschaft bisher nicht bekannt. Die meisten Kinder brauchen mit 3-4 Jahren keine Windel mehr. Falls Ihr Kind etwas länger braucht - haben Sie Geduld und bleiben Sie sensibel. Druck wirkt hier sehr kontraproduktiv.

Beginnen Sie das Töpfchen-Thema erst dann zu entwickeln, wenn Ihr Kind Interesse an dem Thema zeigt. Sie können das Thema besprechen oder unterschiedliche Bücher dazu lesen. Wir empfehlen vor allem folgende Bücher: Der kleine Klokönig, Moritz Moppelpo, Conny geht aufs Töpfchen.

Falls Ihr Kind aber einen Drang verspürt, aber trotzdem in die Hose macht - kann man dies urologisch abklären.

Warum konnten Kinder früher bereits mit 1,5-2 Jahren aufs Töpfchen gehen?

Man kann Kinder (Menschen grundsätzlich) auf Vieles konditionieren. Man muss aber dazu sagen, dass dieser Druck auf jeden Fall kompensiert wird.

Mein Kind ist bereits sein ein paar Wochen trocken, aber trotzdem geht immer wieder etwas in die Hose. Muss ich mir Sorgen machen?

Wie lange hat Ihr Kind gebraucht, um Laufen zu lernen? Hat es gleich alles geklappt oder ist es immer wieder hingefallen? Genauso ist es mit Aufs-Töpfchen-Gehen. Es ist ein Prozess. Auch Rückfälle sind normal. Falls Ihr Kind aber bereits länger trocken war und wieder rückfällig wird, müsste man genauer hinschauen. Gab es einen Umzug? Einrichtungswechsel? Ist ein Geschwisterchen auf die Welt gekommen? Man kann zwar nicht immer die Ursachen beheben, aber Sie können Ihr Kind immer sanft unterstützen.

Mein Kind ist tagsüber schon seit Wochen sauber, aber nachts ist es noch schwierig.

Nachts ist nur das Unterbewusstsein da. Und wenn das Bewusstsein und Unterbewusstsein noch nicht gut vernetzt sind, schafft das Unterbewusstsein es nachts nicht zum Bewusstsein vorzudringen und kann keinen Weckreiz hervorrufen.

Mein Kind sagt, dass es nicht aufs Töpfchen muss und macht sich gleich darauf in die Hose.

Kinder müssen erst lernen, wann ihre Blase wirklich voll ist. Vermutlich hat Ihr Kind seine volle Blase noch nicht richtig eingeschätzt. Außerdem müssen Kinder erst experimentieren, was bei unterschiedlichem Blasendruck passiert.

Wie reagiert man am besten, wenn mein Kind in die Hose macht?

Nicht schimpfen! Keinen Druck aufbauen! Toilettengang darf nicht zu einer lästigen Pflicht werden. Ihr Kind ist bereits in einer unangenehmen Situation, wenn alles nass am Körper klebt. Helfen Sie Ihrem Kind in die trockenen Sachen. Und scheuen Sie nicht das Ganze auch mal aufs Eis zu legen, wenn Ihr Kind noch keinerlei Gefühl dafür hat.

Wie kann ich mein Kind unterstützen?

Sie können Ihrem Kind ein Vorbild sein. Kinder lernen beim Beobachten und wollen genauso toll sein, wie ihre Eltern. Wenn Ihr Kind bewusst wahrnimmt, dass Sie regelmäßig auf die Toilette gehen, wird es auch können wollen.

Sie können aber das Verhalten Ihres Kindes positiv verstärken, indem Sie es loben. Das Loben ist allerdings nur am Anfang angebracht, da das langfristig zur Normalität werden sollte.

Darf ich mein Kind vor dem Losgehen aufs Töpfchen setzen?

Fragen Sie Ihr Kind und wenn es nicht muss, dann ist es so. Das Kind muss erst dann auf die Toilette, wenn die Blase sich voll anfühlt. Wenn Sie Ihr Kind immer wieder prophylaktisch aufs Klo setzen, wird es dieses Gefühl nicht entwickeln können. 

Soll ich meinem Kind am Abend weniger zu trinken geben, damit das Höschen nachts bleibt?

Das bring nichts. Das Kind wird Nachts sauber, wenn das Unterbewusstsein mit dem Bewusstsein gut vernetzt sind. Wenn ihr Kind nachts in die Hose macht, ohne es zu merken (oder erst hinterher), dann ist diese Vernetzung noch nicht abgeschlossen. Geben Sie Ihrem Kind einfach mehr Zeit. Trinken ist sehr wichtig für Ihr Kind, geben Sie ihm so viel zu trinken, wie es braucht.

Kind trocken bekommen - Zusammenfassung

  • Seien Sie ein Vorbild für Ihr Kind und/oder finden Sie weitere Vorbilder (z.B. ältere Geschwister).
  • Beginnen erst, wenn Ihr Kind Interesse an dem Thema zeigt. Schlagen Sie ihm dann das Töpfchen vor, wenn ihr Kind gewöhnlich seinen Stuhlgang hat.
  • Ziehen Sie Ihrem Kind die Hosen an, die es selbst an- und ausziehen kann.
  • Ihr Kind sollte sich auf der Toilette wohl und sicher fühlen. Entweder ist es ein Toilettenaufsatz mit Schemel (die auf gar keinen fall wackeln dürfen) oder ein Töpfchen.
  • Loben Sie Ihr Kind am Anfang, wenn etwas im Töpfchen landet. Machen Sie aber auch keine große Sache daraus, langfristig sollte es zur Normalität werden.
  • Fragen Sie Ihr Kind nicht permanent, ob es auf Töpfchen muss. Ihr Kind soll selbst merken, wenn die Blase voll ist.

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