Was ist wichtiger als Intelligenz?

Was ist wichtiger als Intelligenz?

Mit erstellt von Katrin

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Alle Eltern wollen, dass ihre Kinder intelligent sind. Intelligenz ist eine der höchsten Prioritäten unserer Zeit. Ich gebe zu - Intelligenz ist wichtig: Sie schafft die Grundlage für Lernvorgänge, erleichtert die Bewältigung der Aufgaben und Differenzieren die Wahrnehmung. Doch Intelligenz ist bei weitem nicht alles! Es reicht nicht, "nur" intelligent zu sein. Genauso wie auch nicht nur super intelligente Menschen/ Kinder erfolgreich werden. Wissenschaft und Wirtschaft zeigen uns immer wieder, dass Wissen und Qualifikationen nicht alles sind. Ganz viel kommt auch auf viele andere "menschliche" Komponenten an, die wichtiger als Intelligenz sind.

Wir haben für Sie im folgenden 10 Faktoren zusammengefasst, die neben der Intelligenz ganz entscheidend für den Erfolg sind.

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1. Resilienz

Es ist toll intelligent zu sein und die Erfolge der eigenen Intelligenz zu feiern. Doch was passiert, wenn es mal Nichts zu feiern gibt? Bei allen gibt es "Durststrecken", die ausgehalten werden müssen. Ein Riesenunterschied eines erfolgreichen Menschen von einem nicht erfolgreichen ist, dass der Erfolgreicher sich nicht unterkriegen lässt.

Unter Resilienz versteht man eine seelisch-emotionale Widerstandskraft, die in schwierigen Momenten zum Einsatz kommt. Manchen nennen sie auch "Immunsystem der Seele".

Mehr dazu demnächst in einem Extraartikel.

2. Verantwortungsbewusstsein

Verantwortungsbewusstsein gibt uns die Möglichkeit, als aktive Handelnde in unserem Leben aufzutreten. Die Dinge um uns rum geschehen nicht nur einfach so, sondern man gestaltet sie aktiv mit. Meidet man die Verantwortung, so übergibt man die Verantwortung in die Hände der Anderen. Dabei verrutscht man sehr schnell in eine Opferrolle, schränkt seine eigene Handlungsmöglichkeit und selbstbestimmtes Leben stark ein.

So helfen Sie Ihrem Kind verantwortungsbewusster zu werden.

  • Es ist toll ein Lob abzukassieren - das findet jeder toll. Aber auch zu seinen eigenen Taten zu stehen, auch wenn es mal nicht so gut gelaufen ist - das erfordert Mut. Helfen Sie Ihrem Kind, sich nicht rauszureden, wenn etwas daneben gegangen ist. Sagen Sie ihm, dass es auch OK ist. Man muss nicht immer super Ergebnisse haben. Manchmal läuft es einfach nicht so, wie man es geplant hat oder wie man es gerne hätte. Und jeder macht man Fehler.
  • Helfen Sie Ihrem Kind einen guten Ausgang aus dieser Situation zu finden. Sie können gerne von eigenen Situationen erzählen, die aus dem Ruder gelaufen sind. Wenn Sie dann noch erzählen, wie Sie diese Situation gemeistert haben, vermitteln Sie gleich wichtige Strategien im Umgang mit Schwierigkeiten.
  • Verantwortung ist nicht mit Schuld gleichzusetzen. Lassen Sie Ihr Kind die Konsequenzen spüren, ohne, dass eine Schuld-Frage gestellt wird. Wenn also Ihr Kind ein Glas Milch verschüttet, so hat es nicht die Schuld daran, dass die Wohnung unsauber ist, sondern hat die Verantwortung einen Lappen zu holen und alles aufzuwischen. Ohne dass es geschimpft wird.
  • Wir sind nicht nur dafür verantwortlich, was wir tun, sondern auch dafür was wir nicht tun. Unsere Kinder auch. Wenn Ihr Kind sein Zimmer nicht aufräumt, so trägt es auch die Verantwortung dafür, dass es sein Lieblingsspielzeug nicht finden kann.

3. Selbstbeherrschung ist wichtiger als Intelligenz

Aus der Erfolgsforschung wissen wir, dass Selbststeuerung einen positiven Einfluss auf ein erfolgreiches Leben hat. Wer jedem Impuls nachgeht, wird es schwer haben Projekte zu Ende zu bringen und langfristig erfolgreich zu sein. Diese Menschen sind unfokussiert, unüberlegt und können kaum die langfristigen Folgen abschätzen.

Impulssteuerung und Selbstbeherrschung können trainiert werden, indem man die Exekutiven Funktionen des Gehirns stärkt. Eine genaue Anleitung dazu mit Tipps und Spielvorschlägen finden Sie in diesem Artikel.


4. Neugier

Warum ist Neugier für den Erfolg entscheidend? Neugier treibt die Entwicklung an. Menschen, die die größten Entdeckungen der Menschheit gemacht haben, waren neugierig nach den Eigenschaften und Ursprüngen der Dinge.

Jedes Kind ist mit einer angeborenen Neugier gesegnet. Die Aufgabe der Eltern und Erziehungspersonen ist es, diese Neugier zu fördern.

  • Geben Sie Ihrem Kind genügend Freiräume für seinen Entdeckungstrieb.
  • Lassen Sie Ihr Kind so viel wie möglich selbst machen.
  • Schaffen Sie Raum und Zeit zum Spielen.
  • Viele Eltern versuchen Ihre Kinder von bestimmten Handlungen abzuschrecken. Machen Sie Ihrem Kind keine Angst.
  • Schaffen Sie ein gesundes Gleichgewicht zwischen "Sicherheit schaffen" und "erkunden lassen". Mehr dazu in diesem Artikel.
  • Unterstützen Sie die Interessen Ihres Kindes mit einer Erzählung, Buch oder thematisch passendem Ausflug.
  • Bleiben Sie selbst interessiert und offen, neuen Erfahrungen gegenüber.
  • Erfahren Sie mit Ihrem Kind zusammen etwas Neues.
  • Nehmen Sie Veränderungen an.

5. Selbstbestimmung

Es ist toll brave Kinder zu haben. Kinder, die alles machen, was man ihnen sagt. Doch wenn aus braven Kindern brave Erwachsene entstehen wird es zu einem Problem. Daher ist es empfehlsam, den Kindern bereits im frühen beizubringen auf eigene Wünsche und Ideen zu achten. Nur Kinder/Menschen, die ganz genau wissen, was sie wollen, können es auch in Ziele umwandeln und diese erreichen.

  • Ihr Kind hat das Recht eigene Ideen und Ziele zu haben. NEIN, das heißt nicht, dass es immer das tun kann. Aber stärken Sie Ihr Kind dabei, seine eigenen Ideen und Wünsche zu äußern.
  • Falls es nicht möglich ist, diese (sofort) umzusetzen - erklären Sie Ihrem Kind warum es nicht geht oder warum es gerade unpassend ist. Dadurch lernt Ihr Kind Situationen einzuschätzen und passendere Lösungen zu entwickeln.
  • Eventuell ist es möglich die Idee Ihres Kindes etwas zu verändern und somit passend und möglich zu machen.
  • Lassen Sie Ihr Kind altersentsprechende Entscheidungen alleine treffen - die Farbe des Anstrichs im Kinderzimmer, Kleidung für den Kindergarten, Gute-Nacht-Geschichte. Diese Entscheidungen müssen nicht perfekt sein. Es geht nur darum, dass sie getroffen werden.

6. Leidenschaft

Das ganze Können und Wissen kann eine richtige Hingabe für eine Sache nicht ersetzen. Wenn ein Mensch/Kind das macht, wobei er richtig Spaß hat, kann er/es besser mit Rückschlägen umgehen, länger durchhalten und genauer arbeiten.

Bill Gates, Richard Branson, Joanne K. Rowling, Elon Musk sind nur deshalb erfolgreich geworden, weil sie eine richtige Passion hatten. Sie glaubten an das, was sie machen, trotz aller Widerstände.

  • Wenn Ihr Kind bereits eine Leidenschaft hat (Dinos, Fußball, Schwimmen, ABER bitte keine Fernsehsendungen!) - unterstützen Sie diese.
  • Leben Sie Ihrem Kind Leidenschaft vor.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind möglichst viele Lebensbereiche, denn man weiß nie, wofür sich das Kind begeistern wird.
  • Kommentieren Sie bitte nie negativ Pläne Ihrer Kinder, egal wie übermütig Sie erscheinen. Ihr Kind darf und soll Großes träumen.
  • Fördern Sie die Konzentration. Ihres Kindes. Denn nur wenn ein Kind sich länger mit einer Sache beschäftigen kann, kann es eine richtige Leidenschaft entwickeln. Auf unserer Seite finden Sie zahlreiche Konzentrationsübungen für Kinder.

7. Geduld

In unserer Zeit muss alles schnell gehen - es gibt Fast-Food, schnelles Kompaktwissen, schnelles Karrierewachstum. Aktionismus heutiger Zeit macht Stress. Stress ist grundsätzlich eine schlechte Basis für jegliche Art von Entwicklung. Nur wer geduldig und langfristig nachhaltig handelt, hat gute Erfolgschancen. Kurzfristige, schnelle Erfolge gibt es zwar auch, aber meist sind sie nicht von langer Dauer.

  • Leben Sie Ihrem Kind Geduld vor.
  • Erwarten Sie selbst keine schnelle Fortschritte von Ihrem Kind.
  • Erstellen Sie mit Ihrem Kind langfristigere Pläne, z.B für das kommende Wochenende.
  • Machen Sie und Ihr Kind immer nur eine Sache. Kein Multitasking!
  • Bringen Sie Ihrem Kind Zeitbegriffe bei. Ab etwa 2-3 Jahren fangen Kinder an, Begriffe wie "morgen", "heute" oder "gestern" zu verstehen.
  • Führen Sie eine Eieruhr, Sanduhr oder Timetimer ein. Dadurch wird ihr Kind visuell unterstützt, Zeit richtig einzuteilen.
  • Loben Sie Ihr Kind, wenn es Geduld zeigt und abwartet.
  • Ermuntern Sie es, Dinge zu Ende zu bringen.
  • Gestalten Sie die Wartezeiten angenehm. Warten darf nicht mit etwas unangenehmen in Verbindung gebracht werden.

8. Rückhalt

Auch die stärksten und die durchsetzungsstarken Persönlichkeiten brauchen hin und wieder jemandem, der sie stärkt und unterstützt. Für Kinder sind es in erster Linie die Eltern.

  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie hinter seinen Entscheidungen stehen. Auch wenn es falsche Entscheidungen sind, sind Sie für Ihr Kind da.
  • Geben Sie Ihrem Kind körperliche Zuwendung - Massage, Streicheleinheiten, Kuscheln. Das alles steigert die Produktion von Oxytocin, dem Zugehörigkeits-Hormon.
  • Gestalten Sie die Beziehung zu Ihrem Kind so, dass es immer mit seinen Problemen zu Ihnen kommen kann.
  • Seien Sie ein Team als Familie und betonen Sie es immer wieder.
  • Führen Sie Familienrituale ein. Nicht nur an Weihnachten.

9. Kreativität

Kreativ ist der, der im Alltäglichen etwas Besonderes sehen kann. Kreativität ist die schöpferische Kraft des Menschen. Kinder sind von Ihrer Natur aus kreativ. Geben Sie einem Kleinkind einen Löffel und Sie werden schon sehr bald feststellen, dass ein Löffel zu 100 anderen Tätigkeiten gut ist, als nur zum Essen. Das ist die angeborene Kreativität, die uns ermöglicht nicht nur funktional (sprich: eingeschränkt) zu handeln, sondern viele Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Ein Artikel zur kindlichen Kreativität steht HIER für Sie bereit.

10. Soziale Kompetenz

Soziale Kompetenz sorgt dafür, dass man erfolgreich im Umgang mit Kollegen und Partnern ist. Daraus entsteht ein Netzwerk, das man braucht um eigene Fähigkeiten und / oder eigene Produkte voranzutreiben.

Ein Artikel zur Förderung von sozialer Kompetenz ist aktuell in Ausarbeitung.

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