Mit erstellt von Katrin
Trennung von Eltern ist eine Belastungsprobe für die ganze Familie. Während die Erwachsenen sich selbst regulieren können, sich Kinder komplett auf Erwachsene angewiesen.
Es ist eine Zeit der Veränderung und ist definitiv mit Streß verbunden. Doch alle Kinder reagieren unterschiedlich. Ihre Reaktion wird von folgenden Faktoren beeinflusst.
Fast alle Kinder, deren Eltern sich trennen, verspüren starke Verlustängste, die von einem Gefühl von Hilflosigkeit begleitet werden. Vor allem betrifft es Kinder, die jünger sind. Das absolute Vertrauen in die Eltern ist nun erschüttert. Es ändert sich viel und fühlt sich nicht mehr sicher an. Ältere Kinder können kognitiv verstehen, dass die Trennung der Eltern besser als das ständige Streiten ist. Unbewusst haben auch ältere Kinder Angst.
Wenn das eine Elternteil geht, geht vielleicht das andere auch? Viele Kinder haben Angst aus dem Kindergarten nicht abgeholt zu werden oder nach dem nach Hause kommen vor einer verschlossenen Tür zu stehen. Auch wenn Kinder das nicht direkt so verbalisieren können, ist diese Angst da.
=> Sagen Sie beide Ihren Kindern immer wieder, dass Sie beide immer für sie da sein werden. Bleiben Sie ansprechbar, rufen Sie oft an, seien Sie stets präsent.
Viele Kinder verspüren Schuld dafür, dass ihre Eltern sich trennen. Gerade intelligente und gutmütige Kinder überlegen, ob sie nicht etwas falsch gemacht haben und ob sie nicht zu frech waren. Sie überlegen sich, ob sie etwas tun könnten, dass Mama/Papa bleibt. Gerade kleine Kinder können es nicht verstehen, dass die Trennung nichts mit ihnen zu tun hat und versuchen daher nach Gründen zu suchen.
=> Sagen Sie Ihrem Kind, dass Mama und Papa es sehr lieb haben. Sagen Sie auch kindgerecht, dass es die Schuld der Erwachsenen ist, dass es nicht geklappt hat. Ihr Kind hat alles richtig gemacht, es ist das tollste und beste Kind, dass Sie beiden sich jemals wünschen können und wird es immer sein.
Zumindest kurzfristig haben alle Kinder mit einem geringen Selbstwertgefühl zu kämpfen. Der sichere Hafen (Familie), zu dem das Kind immer wieder zurückkehren konnte ist nicht mehr da. Das Kind fühlt sich also nicht sicher genug, um den Hafen zu verlassen und neue Entdeckungen zu machen.
Zusätzlich wird etwas sehr Wichtiges über ihren Kopf hinweg entschieden. Kinder können nicht mitreden. Es wird beschlossen und dann ist es so. Punkt. Kinder fühlen sich machtlos. Sie haben nicht den Eindruck als könnten sie mit ihrem Tun etwas bewirken. Längere Machtlosigkeit könnte zur Depression führen.
=> Lassen Sie Ihrem Kind Zeit. Es ist normal, wenn Ihr Kind mit Rückzug reagiert und sich erstmal Vieles nicht traut. Ihr Kind muss sich mit der Situation abfinden. Sollte diese Phase länger als 6 Monate andauern - sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt darüber.
=> Zur Verbesserung der Selbstwirksamkeit können Sie etwas mit Ihrem Kind unternehmen. Besonders eignen sich Tätigkeiten, bei denen man das Ergebnis der Handlung unmittelbar sieht. Das gibt Ihrem Kind das Gefühl, dass sein Handeln wirksam ist. Man könnte zusammen: Kuchen backen, Puzzeln, Suppe kochen, Wand streichen, Party planen und durchführen, Bild malen uvm.
Kinder merken, dass die Eltern sich streiten. In diesem Fall gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Die meisten Kinder entscheiden sich für die zweite Möglichkeit. Ein Elternteil (fast immer das, bei dem das Kind lebt) wird zum "Guten" und das andere (der gegangen ist) zum "Bösen". Dies führt zu noch größeren Verlustängsten und Bindungsschwierigkeiten. Es liegt in Ihrer Macht, dieser Situation aus dem Weg zu gehen.
=> Achten Sie darauf, das das Bild des Kindes vom anderen Elternteil gut ist. Es ist sehr wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes. Reden Sie in Anwesenheit Ihres Kindes nicht schlecht über Ihren Ex-Partner. Kein Bisschen!
=> Sagen Sie Ihrem Kind immer wieder, dass das andere Elternteil toll ist und es immer lieben wird, auch wenn er/sie jetzt woanders lebt.
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