Mit erstellt von Katrin
Viele Eltern haben aufgrund der Pandemie die Kontrolluntersuchungen ausfallen lassen. Das ist verständlich, denn man soll ja möglichst Kontakte reduzieren. Zudem ist es aktuell kein besonders schönes Gefühl, mit eigenem gesunden und anderen (eventuell ansteckenden) Kindern in einem Warteraum zu sitzen. Da erschließ es einem, dass die Frage, ob Ihr Kind gut sehen kann in den Hintergrund rückt.
Augenprobleme werden sehr oft unterschätzt. Es ist für die Laien oft nicht erkennbar, dass ein Kind Probleme mit den Augen hat. Das liegt daran, dass Kinder sehr flexibel sind und sehr gut eigene Schwierigkeiten kompensieren können. Daher bleiben die Schwierigkeiten oft unentdeckt.
Gleichzeitig ist es besonders wichtig, diese rechtzeitig zu erkennen, denn manche der Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Augen lassen sich nur im frühen Kindesalter von etwa 5-7 Jahre beheben. Bleiben diese unbehandelt, so droht eine dauerhafte und lebenslange Sehbehinderung.
Auf welche Anzeichen Sie unbedingt achten sollen, habe ich für Sie zusammengefasst.
Bei etwa 5% der Kinder besteht eine Form des Schielens. Schielen ist kein Schönheitsfehler, sondern eine ernst zu nehmende Erkrankung.
Von Schielen spricht man, wenn die Blickrichtungen der beiden Augen nicht immer auf das gleiche Objekt gerichtet sind. Daraus entstehen Doppelbilder, weil die Augen unterschiedliche Bilder erfassen. Kinder können eines dieser Doppelbilder unterdrücken. Daraus ergeben sich folgende Probleme:
Bis zum Schuleintritt hat sich das dreidimensionale Sehen weitestgehend entwickelt, sodass es kein nachholen mehr möglich ist.
Mit etwa 6 Monaten ist die Zusammenarbeit beider Augen gefestigt und auch zeitweise Abweichung eines Auges, gar andauerndes Schielen soll unbedingt beim Augenarzt abgeklärt werden. Vor allem, wenn es Schiel-Fälle in der Familie gibt, Sie Besonderheiten in der Schwangerschaft mit Ihrem Kind oder Geburt hatten oder weitere Augenauffälligkeiten zu beobachten sind. Akzeptieren Sie bitte nie die Aussage, dass man so kleine Kinder noch nicht untersuchen kann. Natürlich kann man bestimmte Test nicht durchführen, vor allem, wenn Sie Mitarbeit seitens des Kindes erfordern. Aber ein guter Spezialist kann auch bei Kleinkindern feststellen, OB Schielen besteht oder nicht.
Falls Ihr Kind sich häufiger Augen zukneift, ist es ebenfalls ein Anzeichen für Augenprobleme. Dabei ist es egal, ob beide Augen oder nur ein Auge zugekniffen wird. Diese Anzeichen kann mit Fehlsichtigkeiten verbunden sein und soll auf jeden Fall abgeklärt werden. Vor allem sollten Sie stutzig werden, wenn diese Anzeichen beim Bücher anschauen, Malen oder Schneiden auftreten.
=> Falls Sie also beobachten, dass Ihr Kind blinzelt - Muss seine Sehfähigkeit beim Kinder- oder Augenarzt überprüft werden.
Ein weiteres Anzeichen, dass Ihr Kind nicht gut sehen kann, ist eine geneigte Kopfhaltung. Diese kann zum einen auf Probleme mit den Muskeln im Nacken und zum anderen Augenprobleme wie Augenzittern oder Winkelfehlsichtigkeit hindeuten. Meistens nehmen die Kinder diese Position ein, wenn sie das Gefühl haben, so besser sehen zu können
=> Geneigte Kopfhaltung kann darauf hindeuten, dass Ihr Kind in der geraden Position nicht gut sehen kann.
Selten ist ein weißer Reflex auf Fotos mit Blitz zu beobachten. Vor allem wenn nur eine weiß erscheint und die andere rot oder schwarz, sollte man das unbedingt abklären lassen. Dabei kann es sich um eine Trübung der Linse, einen Tumor oder Fehlstellung der Augen handeln.
=> Erscheint auf einem Foto Ihres Kindes eine Pupille weiß, müssen Sie dieses Foto Ihrem Kinder-/Augenarzt zeigen.
Berichten Sie Ihrem Augenarzt/Orthoptisten auch, wenn Ihnen folgende Dinge auffallen:
Bei Kleinkindern:
Bei Kindergartenkindern:
Literatur:
Deutsche Ophtalmologische Gesellschaft: Schielen und Amblyopie.
Kuratorium Gutes Sehen: Sehen will gelernt sein.
Mojon, Daniel: Schielen - kein kosmetisches Problem.
Neuhann, Thomas: Kindliches Schielen.
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