Kinder glücklich machen: Was brauchen unsere Kinder glücklich sein?

Kinder glücklich machen: Was brauchen unsere Kinder glücklich sein?

Mit erstellt von Katrin

FIT Start

Wir alle wollen, dass unsere Kinder erfolgreich sind. Doch noch mehr als das, wollen wir, dass unsere Kinder GLÜCKLICH sind. Was wir Eltern dazu beitragen können, wird in diesem Artikel zusammengefasst werden. Dabei handelt es sich um wissenschaftliche Tatsachen, die von mir auf Kinder übertragen wurden. Daraus entstanden folgende vier Regeln.

1. Ein Kind muss sich auf etwas freuen können

2001 stellte Brian Knutson von Stanford University fest, dass bei Vorfreude Dopamin ausgeschüttet wird. Dopamin ist ein Neurotransmitter, und gehört in die Gruppe der sogenannten Glückshormone. Einfach gesagt - Vorfreude macht glücklich, sogar etwas glücklicher als die Belohnung selbst.

Abgesehen davon, kann ein Kind dabei Ressourcen "aus der Zukunft" schöpfen. Wie? Haben Sie sich schon mal dabei erwischt, dass sie vor dem Urlaub (aus Freude auf den schönen Strand) fröhlicher und leistungsfähiger in der Arbeit wurden? Genauso ist es bei Kindern - sie nehmen mehr Herausforderungen in Kauf, wenn sie wissen, dass es in absehbaren Zukunft etwas Schönes ansteht.

Wie können Sie Ihre Kinder dabei unterstützen?

  • Planen Sie zusammen schöne Erlebnisse: Besuch eines besonderen Spielplatzes, der Oma, des Puppentheaters, Kindertheaters, Kinos, Museums, Ausstellung, Baggerwelt.
  • Planen Sie zusammen schöne Familienabende: Spieleabend, Familienparty, Geburtstagsfeier, Karnevalseier, Filmabend.
  • Führen Sie schöne Rituale ein: abendliches Vorlesen, gemeinsame Kuschelzeit nach dem Abendessen, Sonntagsmärchen mit der ganzen Familie, monatlicher Friseurbesuch mit Papa, Samstags-Pfandkuchenbacken mit Mama, Kakao nach dem Baden, Nasen-Bussi nach dem Aufwachen - all dies sind zwar Kleinigkeiten, sind allerdings ungemein wichtig für Kinder. Und sie freuen sich jedes Mal darauf.



2. Ein Kind muss stolz auf sich sein können

Wenn wir von Stolz erfüllt sind und den Respekt der Anderen förmlich spüren, wird Serotonin produziert. Serotonin ist ein weiterer Neurotransmitter, der zu den Glückshormonen gehört. Er wird auch Führungskräfte-Hormon genannt.

Unsere Kinder wollen uns stolz machen, immer und immer wieder. Sie erfreuen sich an der Zufriedenheit der Eltern und dem Lob der Erwachsenen. DAS macht sie glücklich.

Ein Kind, das gute Erfahrungen gemacht hat weiß, dass es in der Lage ist, auf seine Umwelt einzuwirken und diese zu beeinflussen. Somit traut es sich mehr zu und packt auch mal eher eine schwierigere Aufgabe an. Das Kind schöpft also seine Ressourcen "aus der Vergangenheit".

Wie können Sie Ihre Kinder dabei unterstützen?

  • Loben Sie Ihr Kind, wenn es sich angestrengt hat. Unabhängig von der Leistung. Manchmal wird das Ergebnis einfach nicht so gut, aber die dafür aufgebrachte Anstrengung ist lobenswert.
  • Schüchterne Kinder glauben häufig nicht, dass man stolz auf sie sein kann. Stärken Sie also das Selbstbewusstsein Ihres Kindes. Mehr dazu in einem Extraartikel.
  • Nehmen Sie Ihrem Kind nicht alles ab. Lassen Sie auch Schwierigkeiten zu. Nur so kann Ihr Kind die Erfahrung machen, diese überwinden zu können. Viele Eltern wollen das Kind beschützen und nehmen dem Kind dabei wichtige Erfahrungsräume. Wie viel Freiraum Ihr Kind tatsächlich braucht, können Sie in einem weiteren Artikel nachlesen.
  • Lassen Sie Ihr Kind Verantwortung übernehmen. Das kann die Versorgung einer Pflanze sein, Trinken für den Hund oder Besteckkasten der Spülmaschine ausräumen.

3. Ein Kind muss Herausforderungen meistern können

Endorphine sind körpereigenes Opium, das zwar nicht süchtig, aber sehr glücklich macht. Im Laufe der Evolution bildeten sich Endorphine, wenn ein Mensch in einer großen Gefahr war. Es wirkte schmerzlindernd und sicherte das Überleben.

Auch heute, Millionen von Jahren danach werden Endorphine ausgeschüttet, wenn ein Mensch an der Grenze seiner Möglichkeiten steht. Nach dem Motto "wir haben es ja tatsächlich überlebt", freut sich unser Körper darauf, etwas überstanden zu haben. Zusätzlich werden Menschen, die sich immer wieder überwinden im Schnitt erfolgreicher, als die, die sich das nicht trauen.

Endorphine sind kein Privileg der Erwachsenen, sondern werden auch bei Kindern gebildet.

Wie können Sie Ihre Kinder dabei unterstützen?

  • Fordern Sie und ermutigen Sie Ihr Kind, etwas Schwieriges zu tun. Ein Kindergartenkind kann ruhig mal alleine sein Zimmer aufräumen, mal im Haushalt mithelfen oder etwas zu tun, was schwerfällt.
  • Lassen Sie Ihr Kind ausdauernd sporteln. Dabei sein nicht 20 Minuten Spielplatz-spielen gemeint. Sondern eine längere sportliche Tätigkeit bis zur glücklichen Erschöpfung - z.B eine 3-stündige Wanderung oder Besuch einer Trampolin-Welt.
  • Bewegung im Allgemeinen - Fußball, Basketball, Ballett, Klettern, Eislaufen, Reiten, Schwimmen, Tennis.
  • Endorphine werden auch gebildet, wenn man Hunger hat. Ich fordere Sie nicht auf, Ihr Kind hungern zu lassen. Auf gar keinen Fall. Aber es ist auch für ein Kind in Ordnung eine gewisse Zeit Hunger zu verspüren und etwas auf das Essen zu warten. (Und sich gleichzeitig darauf zu freuen - Siehe Regel 1)
  • Ausdauerndes Lachen. Ein gemeinsames Lachen bis zum Schluckauf.
  • Auch ein herzliches Weinen kann Endorphine ausschütten. Wenn Ihr Kind also nächstes Mal so richtig herzzerreißend weinen muss - lassen Sie es in Ihrem Arm zunächst Ausweinen. (Bevor Sie ausdauernd lachen)
  • Stretching setzt Endorphine frei. Sie können ganz einfache Dehnübungen mit Ihrem Kind machtn, z.B. mit Yoga-Karten.


4. Ein Kind braucht stabile soziale Kontakte

Last but not least - Oxytocin. Oxytocin wird bei jedem Körperkontakt ausgeschüttet. Dieses kleine Molekül gibt uns das Gefühl der Geborgenheit, Zugehörigkeit und Sicherheit. Abgesehen davon, dass die Gefühle alleine bereits glücklich machen, schaffen sie eine Grundlage für die Entwicklung eines Kindes. Ein Kind, das sich geborgen und sicher fühlt, ist stabil genug, um etwas zu wagen (siehe Regel Nr.3) und noch glücklicher und erfolgreicher zu werden.

Wie können Sie Ihre Kinder dabei unterstützen?

  • Lassen Sie Ihr Kind spüren, dass es ein Teil etwas Größeren ist. Das kann Ihre Familie, ein Sportverein oder eine Spielgruppe sein.
  • Widmen Sie Ihrem Kind körperliche Zärtlichkeiten. Dazu können Sie z.B. Kärtchen mit Streichelgeschichten anwenden.
  • Verbringen Sie regelmäßig Zeit mit Ihrem Kind.
  • Cremen Sie Ihr Kind ein.
  • Bringen Sie Ihrem Kind bei, sich um etwas oder jemandem zu kümmern (Pflanze, Haustier o.ä.)
  • Teilen Sie Freuden und Leid Ihres Kindes. Und lassen Sie Ihr Kind an Ihren Freuden und Sorgen (kindgerecht bitte!) teilhaben.

Ähnliche Artikel:

Depression bei Kindern
Kindliche Depression
Beste Kinderapps
Intelligenz
Was ist wichtiger als Intelligenz?