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Entwicklung Ihres Babys im ersten Lebensjahr

Entwicklung Ihres Babys im ersten Lebensjahr

Mit erstellt von Katrin

FIT Start

Das erste Lebensjahr ist sehr wichtig für die Gesamtentwicklung Ihres kleinen Entdeckers. In diesem Jahr lernt er seinen Körper zu bewegen, zu krabbeln, aufzustehen und zu laufen. Alle diese Tätigkeiten nennt man Grobmotorik.

Fast die komplette Gesamtentwicklung des Kindes ist in diesem Alter an der Grobmotorik erkennbar. Aber auch die Basis für die sozial-emotionale, kognitive und sprachliche Entwicklung wird bereits im ersten Lebensjahr gelegt.

Im Folgenden haben wir einen typischen Entwicklungsverlauf skizziert und ein paar entsprechende Tipps formuliert. Doch ACHTUNG: Jedes Kind ist anders - manche sind schnell, andere brauchen länger, und wieder andere überspringen einige Schritte, um sie später zu durchlaufen. Die Auflistung dient also nur einer groben Orientierung.

1. Monat

  • Ihr Kind lernt diese Welt kennen. Alles ist anders - das Licht ist heller als im Bauch, es hört sich alles anders an, man kann Berührungen wahrnehmen und Schwerkraft kommt auch noch dazu. Das muss alles erst verarbeitet werden.
  • Im Ruhezustand sind die Arme Ihres Babys gebeugt und an den Körper angelehnt, Finger sind in eine Faust gerollt.
  • Im Wachzustand bewegt es seine Arme und Beine recht chaotisch, aber bereits in ein paar Monaten kann es entspannt und ruhig liegen.
  • Am Ende des ersten Monats kann Ihr Baby sein Köpfchen selbständig zur Seite drehen.
  • Viele Kinder werden bei Geräuschen ganz ruhig und lauschen.

Was können Sie tun:

Kuscheln Sie sooft wie möglich mit Ihrem Kind. Es braucht Ihre Unterstützung. Durch das Kuscheln wird ein Neurotransmitter namens Oxytocin ausgeschüttet, das uns beruhigt und eine tiefe innige Bindung verschafft.

Haben Sie keine Angst - Sie können Ihr Kind nicht zu sehr verwöhnen. Wenn Ihr Baby weint, dann ist es sicher keine Absicht (oder gar Manipulation). Es ist ein Zeichen, dass seine Bedürfnisse aktuell nicht gestillt sind. Im Kontakt mit Ihnen kann sich Ihr Kind regulieren und ruhig werden. Das ist eine der Bedingungen, dass Ihr Kind zu einem feinfühligen Menschen aufwachsen kann.

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2. Monat

  • Das Baby wird aktiver und bewegt seine Arme nun aktiver zur Seite und nach oben.
  • Seine Finger sind seltener zur Faust gerollt.
  • Die Reaktion auf Geräusche und Sichtreize kommt häufiger vor.
  • Das Baby entwickelt ein Erinnerungsvermögen für tägliche Rituale
  • Nun kann Ihr Baby Sie wiedererkennen, es kann seine Augen koordinieren und gezielt Blickkontakt aufbauen.

Was können Sie tun:

Sprechen Sie mit Ihrem Kind. Klar, kann es noch keine Inhalte verstehen. Aber Ihr Kind versteht, dass jemand da ist, dass es diesem jemanden wichtig ist und er lernt die Anfänge der Kommunikation.

Jetzt können Sie sich auch erste Rituale einführen: ein bestimmtes Lied beim Wickeln, Streicheleinheiten nach dem Stillen, tägliches Baden usw.

Zeigen Sie Ihrem Kind bunte Gegenstände. Sie können die Gegenstände von Seite zur Seite oder von Hinten nach Vorne bewegen (nur ganz leicht!).

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3. Monat

  • Ihr Baby schläft immer weniger und lernt immer mehr.
  • Die meisten Babys können bereits einen Gegenstand in der Hand halten und es mit dem Mund zu erforschen.
  • In der Bauchlage versucht Ihr Kind sich auf die Arme zu stützen und sein Köpfchen zu heben. Damit erweitert es zusätzlich sein Blickfeld.
  • Im 3. Monat hat Ihr Kind an Kraft gewonnen und kann sich nun aus einer Rückenlage auf die Seite drehen.
  • Ihr Kind lächelt nun bewusst, wenn es Sie sieht. Es bewegt seine Ärmchen und Beinchen aktiv und zeigt damit Freude.
  • Ihr Kind versucht Dialoge zu führen. Es "antwortet" Ihnen und hört Ihnen gespannt zu.

Was können Sie tun:

Singen Sie Ihrem Kind etwas vor - es wird sich freuen und schafft eine gute Bindung! Zeigen Sie Ihrem Kind Emotionen - lächeln Sie es an, machen Sie Grimassen u.ä.

Sie können auch die Muskulatur Ihres Kindes unterstützen. Halten Sie Ihr Kind an den Händen und ziehen Sie es leicht nach oben. Ihr Kind wird seinen Nacken anspannen und sein Köpfchen nach oben ziehen.

Falls Ihr Baby immer noch keinen Blickkontakt aufnimmt, nicht mit Lauten kommuniziert und Berührungen meidet, ist es ein Grund dies mit dem Kinderarzt zu besprechen.

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4. Monat

  • Die einzig zugängliche Möglichkeit für Ihr Kind die Welt zu erfassen ist das Anfassen. Ihr Kind lernt zu greifen und festzuhalten. Und alles was festgehalten wird, wird auch direkt in den Mund gezogen.
  • Ihr Kind lernt unterschiedliche Oberflächen kennen, woraus die Basis für sensorisches Wissen entsteht.
  • Auch unterschiedliche Geräusche können auseinandergehalten werden. Dies äußert sich dadurch, dass Ihr Kind bei einem neuen Geräusch besonders leise wird.
  • Die ersten Funktionen von Gegenständen werden entdeckt ( z.B. Rasseln zum Schütteln.
  • Babys in dem Alter können die Stimmung am Tonfall unterscheiden und reagieren darauf. Z.B. fängt das Baby zu weinen an, wenn die ältere Schwester geschimpft wird.

Was können Sie tun:

Versuchen Sie es nicht zu verhindern, dass Ihr Kind alles in den Mund nimmt. Das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. Falls Sie hygienische Bedenken haben, waschen Sie das Spielzeug häufiger mit Seife. Und ganz wichtig - alles wegräumen, was nicht im Mund landen darf!

Schaffen Sie bunte Gegenstände an, das können z.B. Spielsocken, Greiflinge oder Glöckchenspielzeug sein. Achten Sie darauf, dass diese Gegenstände nicht zu schwer sind, die Hände Ihres Kleinen sind noch nicht so geschickt.

Benennen Sie die Gegenstände aktiv. Jetzt baut Ihr Kind seinen Wortschatz aktiv auf.

Wenn es mal Ärger gibt, achten Sie bitte darauf, dass Ihr Baby das nicht mitbekommt. Es kann den Streit noch nicht einordnen und bekommt Angst.

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5. Monat

  • Ihr Baby kann sich nun aus der Rückenlage in die Bauchlage drehen. Auf dem Bauch stutzt es sich nun sicher mit den Armen ab und richtet sich auf.
  • Nun braucht es mehr Platz. Ihr kleiner Forscher versucht nach Gegenständen auch außerhalb seiner Reichweite zu greifen und diese zu erreichen.
  • Ihr Kind trainiert die sogenannte Hand-Auge-Koordination (=Fähigkeit, mit dem Gesehenen hantieren zu können). Z. B. trauen sich Babys zu, nach langsam bewegenden Gegenständen zu greifen.
  • Auch Hand-Hand-Koordination nimmt ihren Anfang. Gegenstände können von einer Hand in die andere gegeben werden.
  • Das Farbsehen ist nun vollständig entwickelt.
  • Säuglinge können im Alter von 4,5 Monaten ihren Namen von anderen Namen unterscheiden, und zwar auch von solchen mit vergleichbarer Lautstruktur.
  • Zudem scheinen wichtige Wörter wie der eigene Name oder der Bezugsperson als eine Art Anker im Wortfluss zu dienen, durch den auch ein neues benachbartes Wort extrahiert und später besser wiedererkannt werden kann.

Was können Sie tun:

Lassen Sie Ihr Kind es selbst versuchen. Ihr Kind hat eine Riesenfreude daran, sich nach einem Gegenstand zu strecken und es auf eine unterschiedliche Art und Weise versuchen, es zu erreichen. Nehmen Sie ihm diese Freude nicht, indem Sie zu schnell eingreifen.

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6. Monat

  • Ihr Kind ist nun ganz geschickt in Gegenstände halten, mit der linken, sowie mit der rechten Hand.
  • Es merkt, wenn ein Gegenstand runterfällt und versucht wieder danach zu greifen.
  • Ihr Kind dreht sich sicher auf den Bauch und wieder zurück.
  • Ein weiterer Reifungsschnitt im Gehirn hat stattgefunden - die beiden Gehirnhälften sind nun besser miteinander verknüpft. Das erkennen Sie daran, dass Ihr Baby nun über die Mitte hinaus greifen und die Körpermitte kreuzen kann.
  • Objektpermanenz - Ihr Kind weiß nun, dass die Gegenstände nicht einfach verschwinden. Es findet ein vor seinen Augen mit Tuch zugedecktes Spielzeug. Oder beginnt nach einer Ablenkung nach dem Spielzeug zu suchen, womit es vor Ablenkung gespielt hat.

Was können Sie tun:

Jetzt wird es Zeit für eine schöne Krabbeldecke oder Krabbelteppich. Achten Sie darauf, dass diese nicht zu überladen mit Reizen sind. Viele Mobiles haben 100 nervige Lieder, die bei jeder kleinsten Bewegung aktiviert werden. Das ist nicht das, was Ihr Kind für eine gute Entwicklung braucht. Eine Decke, möglichst ohne elektrische Lieder, mit 4-5 Gegenständen, die an unterschiedlichen Ecken angebracht sind - ist genau das Richtige!

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7.-8. Monat

  • Nun übt sich Ihr Kleiner im Gleichgewicht. Es beginnt, sich hinzusetzen. Anfangs schaut diese Konstruktion recht wackelig aus, aber bereits nach 1-2 Woche Übung sitzt Ihr Kleiner schon recht stabil.
  • Die meisten Kinder kommen aus dem Vierfüßler-Stand zum Sitzen.
  • Sobald Ihr Kleiner versteht, welche neue Möglichkeiten und Freiheiten sich mit dem Sitzen aufmachen, wird er es wieder und wieder versuchen.
  • Im Sitzen oder im Vierfüßler-Stand fängt Ihr Kind zu wippen an und trainiert somit immer mehr sein Gleichgewichtssinn. Sobald es sich damit sicher fühlt, fängt es zu krabbeln an.
  • Ihr Kind kann jetzt Kategorien bilden - es erkennt z.B., dass Mama, Papa und Opa alles Menschen sind. Und Menschen sind etwas anderes wie Tiere oder Essen.
  • Es finden erste Physikexperimente statt. Ihr Kind entdeckt die Schwerkraft und stellt sie immer wieder auf die Probe - es macht ja auch so viel Spaß, Dinge fallen zu sehen.
  • Ihr Kind lernt auch kennen, dass die meisten Gegenstände undurchdringbar sind. Dadurch lernt es z.B. vor einer Wand stehenzubleiben.
  • Nun kann Ihr Baby fremde und vertraute Personen zu unterscheiden. Meist im 7. Monat kommt das erste fremdeln vor.
  • Ihr Kind lernt es, sich an Ihrer Mimik zu orientieren. Ein ermunternder Blick reich nun, um sich zu trauen, weiterzumachen.

Was können Sie tun:

Überstürzen Sie nicht. Viele Eltern versuchen ihrem Kind nachzuhelfen. Dies ist überhaupt nicht nötig. Ihr Kind schafft es alles ganz alleine. Jeder in seinem Tempo. Es ist egal, ob Ihr Kind mit 7 oder mit 10 Monaten zu krabbeln anfängt, bis 12 Monaten brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.

Auch in anderen Bereichen - lassen Sie Ihr Kind selbst erfolgreich werden. Ihr Kind schafft es alles, Stück für Stück. Lassen Sie es spüren, dass Ihr Kind das alles selbst kann. Seien Sie nur da und freuen Sie sich mit.

Unterstützen Sie weiterhin die visuelle und sprachliche Entwicklung Ihres Kindes - Sprechen Sie mit Ihm, nennen Sie Gegenstände beim Namen, singen Sie kurze Lieder oder schauen Sie Bilderbücher an.

Langsam sollten Sie die Umgebung sicher: Schubladen, Tischdecken, Bücherregale sind ab jetzt keine Haushalsgegenstände mehr, sondern Erkundungsobjekte. Stellen Sie fest, dass sie keine Gefahr darstellen. (Steckdosen sichern, Kabel verstecken, herunterhängende Tischdecken ersetzen, Ofen sichern, Treppe abriegeln usw.)

Spielen, spielen, spielen!

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9.-10. Monat

  • Ihr Entdecker stellt nun fest, dass er sich nicht nur horizontal (krabbeln), sondern auch vertikal bewegen kann. In diesem Alter fangen die meisten Kinder aufzustehen an. Sie ziehen sich an dem Bettrand oder Couch hoch und halten sich daran fest.
  • Sie entdecken den sogenannten Pinzettengriff - Zusammenführen von Daumen und Zeigefinger. Ihr Kleiner lernt, dass kleine Gegenstände besser mit zwei Finger als mit der Faust gegriffen werden können. Das sind die Anfänge von Feinmotorik.
  • Ihr Kind versteht nun ein "NEIN"
  • Auch kleine Aufträge wie "Wo ist ...?" oder "Gib mir..." können jetzt umgesetzt werden.
  • Mama und Papa werden jetzt gezielt gerufen.

Was können Sie tun:

Seien Sie nicht zu vorsichtig. Gerade Mütter fangen jetzt oft mit Überbehütung an. Machen Sie sich keine Sorgen - Ihr Kind kann sich nicht ernsthaft verletzen. Sie Proportionen eines Kindes (seine Masse in Relation zu Fallhöhe) verhindern alles außer kleine Beulen. Und die sind wichtig, damit Ihr Kind lernt, seinen Körper optimal zu steuern. Ein Kind, das ohne Fallen aufwächst, erkennt keine Gefahren und kann sich kaum selbst schützen.

Gehen Sie mit dem Wort "Nein" sorgsam um. Versuchen Sie Gefahren zu minimieren und nur dann etwas zu verbieten, wenn es nicht anders zu lösen ist. Z.B. wenn Ihr Kind kleine Gegenstände in den Mund nimmt.

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11.-12. Monat

  • Ihr Kleiner ist nun richtig groß. Er kann mit Ihrer Unterstützung (beide Hände) laufen und schafft vielleicht sogar ein paar Schritte selbst.
  • Die meisten Kinder können zumindest mal kurz selbst stehen ohne zu halten.
  • Viele Kinder können im Stehen in die Knie gehen, um ein Spielzeug hochzuheben.
  • Feinmotorik Ihres Kindes wird immer besser (z.B. Kartonseiten umblättern ist jetzt möglich)
  • Zusammen spielen macht Spaß, aber auch alleinige Beschäftigung ist nun auch interessant.
  • Nun kommen erste Wörter (Wauwau für Hund z.B.)
  • Nachahmen ist angesagt - Ihr Kind rührt im Teller, wenn Sie kochen oder "repariert" etwas wie Papa.

Was können Sie tun:

Ruhe bewahren, falls Ihr Kind noch nicht läuft. Manche Kinder brauchen einfach länger - gerade Kinder, die früher oder mit geringem Gewicht auf die Welt kamen. Falls Ihr Kind mit 18 Monaten immer noch nicht laufen kann - wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt.

Eine paar Ideen zum förderlichen Spielzeug für Einjährige finden Sie ebenfalls bei uns.

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