Auditive Wahrnehmung - Hört mein Kind wirklich gut?

Auditive Wahrnehmung - Hört mein Kind wirklich gut?

Mit erstellt von Katrin

FIT Start

Ein gutes gesundes Gehör ist unglaublich wichtig für die Gesundheit des Kindes. Wird eine Hörstörung nicht erkannt, so kann sich das Hörvermögen nicht vollständig ausbilden. Die Sprachentwicklung hängt unmittelbar vom Gehör ab. Denn wer nicht gut hört - kann auch nicht sprechen lernen. Das ist allgemein bekannt. Doch es gehört viel mehr dazu. Wenn das Hören/Sprechen beeinträchtigt ist, leidet auch das Kommunikationsverhalten. Diese Kinder meiden oft Kontakt mit Gleichaltrigen und werden in der Gruppe nicht als Vollwertiges Mitglied anerkannt. Auch Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben hängen mit unerkannten Hörstörungen zusammen.

Die Entwicklung des Hörvermögens

  • Das Gehör bildet sich bereits während der Schwangerschaft aus und ist nach der Geburt voll funktionsfähig. Dennoch unterscheidet sich das Gehör eines Neugeborenen von dem des Erwachsenen.
  • In den ersten drei Jahren reift das Hörvermögen des Kindes aus. In dieser sensiblen Phase wird das Gehirn durch die Hörreize angeregt. Es lernt das Gehörte zu verarbeiten und sinnvoll zu deuten.
  • Kinder in diesem Alter unterscheiden z.B. noch nicht aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.
  • Im weiteren Verlauf verfeinert sich die Hörfähigkeit weiterhin, allerdings viel langsamer.
  • Erst im Alter von etwa 7 Jahren ist ein Kind in der Lage, Hörinformationen sinnvoll zu nutzen (z.B. Gefahreneinschätzung)

Was schädigt das Gehör?

  • Schätzungen zufolge kommen 0,1% Neugeborenen mit einer Hörstörung auf die Welt. Meist sind es genetische Faktoren, Erkrankung der Mutter während der Schwangerschaft ( Röteln, Zytomegalie, Tosoplasmose) oder Komplikationen bei der Geburt.
  • Lautes Spielzeug: Trillerpfeifen, Spielzeugtrompeten, lautes Mobile, elektrisches Spielzeug, Quetschenten, Spielzeugpistolen, Spieldosen
  • Freizeitlärm: laute Musik im Kinderzimmer, häufige Benutzung von laut eingestellten Kopfhörern, laute Konsolen, langes Fernsehen
  • häufige Mittelohrentzündungen
  • Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln oder Scharlach. Spricht das Kind zum Zeitpunkt der Infektion, so kann die Störung lange unerkannt bleiben.
  • Geschrei
  • Straßenlärm
  • Wohnen in der Nähe eines Flughafens

Anzeichen einer Hörstörung

  • Fehlende Reaktion auf Hörgeräusche (gilt nicht bei Aufforderung zum Aufräumen! )
  • Verzögerung der Sprachentwicklung
  • schlechte Aussprache im Alter von 4/5 Jahren
  • wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind versteht nicht alles

Was ist auditive Wahrnehmung

Bei der auditiven Wahrnehmung handelt es sich nicht nur um das bloße Registrieren eines Geräusches, das mit einem Hörtest gemessen wird. Es handelt sich viel mehr um eine sehr komplexe Leistung, bei der ein Reiz aufgenommen UND verarbeitet wird. Man hört also nicht nur mit dem Ohr alleine. Nicht jedes Kind, das bei dem Hörtest unauffällig war, hat eine gute auditive Wahrnehmung! Die Schallwellen, die im Ohr ankommen werden in der Ohrschnecke in elektrische Impulse umgewandelt. Diese Impulse werden gelangen dann zu den Großhirnarealen. Die Reifung des Gehörs besteht also unter Anderem auch in der Stabilisierung dieser Nervenzellverbindungen im Gehirn.

Es werden nur die Nervenverbindungen aufrechterhalten, die auch gebraucht werden. Die ungebrauchten werden wieder abgebaut. Das bedeutet, dass Ihr Kind (besonders in der sensiblen Phase) auf die externen Reize angewiesen ist. Diese externen Reize sollten eine gewisse Qualität aufweisen - möglichst wenig Beschallung, möglichst viel lebendige Sprache, Rhythmen, Melodien, Vorlesen.

Anzeichen der Störung der auditiven Wahrnehmung

  • Die gehörten Aufgaben werden vergessen
  • wenig Interesse an Versen, Reimen und Geschichten
  • das Nacherzählen fällt schwer
  • Schwierigkeiten, Laute herauszuhören
  • Rhythmisches Mitklatschen ist nicht möglich
  • Ähnlich Klingende Laute werden kaum unterschieden (beim, Bein)
  • Schwierigkeiten, Zahlenfolgen zu merken
  • Anweisungen können nicht umgesetzt werden
  • Ablenkung durch Nebengeräusche
  • nachlassende Konzentration beim Zuhören
  • häufiges Nachfragen
  • übermäßige Empfindlichkeit gegenüber lauten Reizen
  • häufige Missverständnisse
  • vermindertes Verstehen in der Gruppe

Wie kann man die auditive Wahrnehmung des Kindes fördern?

  • Bei häufigen Krankheiten oder anderen Anzeichen wenden Sie sich bitte zum Arzt (am besten HNO) zum Abklären. Häufige Infektionskrankheiten können zu Paukenergüssen und Polypen führen.
  • Sprechen Sie mit den Fachkräften (z.B. Erzieherinnen). Bei einer auditiven Wahrnehmungsschwäche ist eine rechtzeitige pädaudiologisch Abklärung und Begleitung sinnvoll.
  • Spielen Sie mit Ihrem Kind "Buchstabendetektiv" - hörtst du ein A bei Affe? Hörst du ein A bei Fisch?
  • Reime bilden
  • Abzählreime
  • Spiele zur auditiven Merkfähigkeit wie z.B. Koffer packen
  • Geben Sie Ihrem Kind regelmäßig sprachliche Anweisungen (z.B Butter und Marmelade auf den Tisch zu stellen)
  • Vorlesen, das Gelesene erzählen lassen
  • Mit geschlossenen Augen eine Geräuschedose rollen lassen und hinhören, wohin die Dose rollt.
  • Einen klingenden Gegenstand (Wecker) suchen
  • Regenmacher
  • Rhythmus nachtrommeln
  • Geräusche CDs
  • Silben klatschen
  • Spielen mit Instrumenten
  • Tanzen
  • Ratz Fatz Spiele
  • Geräusche Memory (
    http://www.ene-mene-mobile.de/spielen/memory-app-flip-flip-mit-bato/ )

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