Mit erstellt von Katrin
Fast bei keinem anderen Thema gibt es so viele Widersprüche und heikle Momente, wie beim Thema gesunde Ernährung . Und kaum etwas ist dermaßen wichtig für das Wachsen und Gedeihen eines kleinen Wesens wie Ernährung. Sie bildet die Grundlage für die Entwicklung Ihres Kindes. Bekommt es alle wichtigen Nährstoffe im ausreichenden Maß, so kann es seine Umgebung erkunden und die Welt kennen lernen.
Im folgenden haben wir 7 wichtigste Regeln zusammengefasst, wie man dies gewährleisten kann.
Essen fängt beim Trinken an. Damit die essentiellen Nährstoffe ihre Zielpunkte erreichen ist es notwendig genug zu trinken. Denn es ist das Transportmittel, um diese Nährstoffe zu verdauen und zu ihren Zielpunkten transportiert.
Menschen bestehen zu 70-80% aus Wasser. Aber auch kleinere Mängel an Wasser bewirken Leistungsminderungen.
Was sollten Kinder trinken?
Auf was lieber verzichten?
Laut Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. gelten folgende Empfehlungen. Folgende Menge an Getränken sollten je nach Alter konsumiert werden:
Nehmen Sie und Ihr Kind viele pflanzliche Lebensmittel zu sich: Getreideprodukte, Obst und Gemüse. Somit ist man gut mit Vitaminen und Cellulose (wichtig für die Verdauung) versorgt.
Am besten ist es saisonales Obst und Gemüse zu essen. Zum einen haben sie die meisten Nährstoffe. Zum anderen ist es klimaschonend, da die Transportwege nur kurz sind.
Im Frühling könnte man Rhabarber, Champignons, Kartoffeln, Lauch und Rotkohl im regionalen Anbau. Auch Äpfel könnten auch dem heimischen Lagerbestand kommen.
Sommer ist eine Hochsaison für alle möglichen Beeren: Blaubeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren. Ober auch Obst wie Aprikosen, Mirabellen, Pflaumen, Kirschen und Wassermelonen. Beim Gemüse ist die Auswahl ebenfalls sehr breit - Erbsen, Auberginen, Blumenkohl, Mangold, Kohlrabi, Bohnen, Tomaten, Gurken, Radieschen oder Zuchhini.
Herbst bietet uns Weintrauben, Holunderbeeren, Birnen, Brokkoli, Mais, rote Bete und Kürbisse.
Im Winter ist etwas schwieriger regionales Obst und Gemüse zu bekommen. Dennoch gibt es noch genügend Äpfel und Birnen, aber auch Grünkohl, Lauch in den Lagerbeständen. Manches Gemüse (z.B. Champignons, Kartoffeln oder Möhren) befindet sich das ganze Jahr über im regionalen Anbau.
Bekommt Ihr Kind genügend Nährstoffe, so hat es genügend Energie seinen Alltag zu meistern, Neues kennen zu lernen, sich zu bewegen. Bewegt sich Ihr Kind viel, so hat es meistens danach mehr Hunger. Meistens regulieren Kinder ihr Essverhalten und passen es ihrer Aktivität an.
Bekommt das Kind zu viel Essen, so führt es auf Dauer zu einer Gewichstzunahme und Übergewicht. Mit steigendem Übergewicht nimmt allerdings die Aktivität meist ab. So ist es wichtig, dem Kind rechtzeitig zu helfen. Das Kind sollte lernen zu unterscheiden, wann es Hunger hat und wann es einfach Lust auf Essen (meist Süßes) bekommt. Hilfreich wäre dabei, keine Verlockungen in sichtbarer und greifbarer Nähe zu platzieren.
Jeder, der schon mal mit Kindern zu tun hatte weiß - Kinder essen immer unterschiedlich. Es gibt teilweise sehr große Schwankungen. Manchmal essen Kinder tagelang sehr wenig. Es ist nicht notwendig nach ein paar Tagen Alarm zu schlagen und appetitanregende Säfte zu holen. Genauso umgekehrt - isst ein Kind mal ein paar Tage mehr, so ist es meist durch einen Wachstumsschub oder erhöhte Aktivität tagsüber erklärbar. Zeigt Ihr Kind allerdings längerfristig auffällige Gewohnheiten, so ist es ein Grund, das mit einem Kinderarzt, Psychotherapeut oder Ernährungsberater zu besprechen.
Bekommt Ihr Kind zu wenig (bestimmte) Nährstoffe, so steigt die Stressanfälligkeit des Kindes und senkt die Bewegungsfreude und Ausdauer.
Oft können die Kinder, die Ihr Essverhalten nicht zügeln können, sich auch in anderen Lebensbereichen schlecht beherrschen. Wenn das auf Ihr Kind zutrifft, dann ist sein Essverhalten/Übergewicht/Trägheit oder "Überdreht sein" die Folge der schwächen Aktivität des Stirnhirns und könnte ein Anzeichen von ADHS sein. Was man hier machen kann, haben wir in einem Extraartikel zu exekutiven Funktionen beschrieben.
Ein wachsender Körper braucht:
Um diesen Bedarf abzudecken ist eine abwechslungsreiche Ernährung notwendig. Jedes Lebensmittel weist eine bestimmte Zusammenstellung von Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Spurenelementen. Einseitiges Essen führt zur Fehlernährung, oft mit schwerwiegenden Konsequenzen. Je mehr unterschiedliche Lebensmittel das Kind (auch ein Erwachsener) zu sich nimmt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle notwendige Nährstoffe geliefert werden.
Beste Eiweißlieferanten für ein Kind sind: Milch, Quark, selbstgemachte Quarkaufstriche, Eier, Hühnerbrust, Kefir, Naturjoghurt, Buchweizen, Bohnen und Fisch
Gesunde Fette für Kinder sind Nüsse (ab etwa 3 Jahren), fettiger Fisch, Butter, Olivenöl/Rapsöl/Kürbiskernöl (z.B im Salat), Erdnussbutter oder Avocados.
Gesunde Kohlenhydrate für Kinder sind Vollkornbrot, Reis, Kartoffeln, Vollkornnudeln.
Kohlenhydratreiche Kost sollte eine Ausnahme sein und nicht die Regel. Warum? Vor allem einfache Kohlenhydrate, wie Süßigkeiten oder Mehlprodukte (Kekse, Nudeln, Weißbrot, Gebäck) lässt den Blutzuckerspiegel rasant ansteigen und genauso schnell wieder abfallen. Isst ein Kind ständig Nudeln, Kekse und Pfannkuchen, steigt und fällt sein Blutzucker mehrmals am Tag mit großen Schwankungen. Wenn der Körper ständig damit beschäftigt ist, den Zuckerhaushalt zu regulieren, fällt es dem Kind viel schwieriger Neues zu lernen und emotional ausgeglichen zu sein.
Die zweite Gefahr dabei ist, dass der Körper seine Energie nur auf Kohlenhydraten gewinnt. Dabei verlernt er beim absinkenden Blutzuckerspiegel Energie aus Fetten herzustellen und metabolische Flexibilität geht verloren.
Die Empfehlung ist hier also:
Meiden Sie Essen, das nicht zu den Lebensmitteln, sondern NUR zu den Genussmitteln gehört. Dazu gehören:
Genießen Sie das Essen mit allen Sinnen - Sehen, Riechen, Schmecken. Bereits vor dem Essen stellt sich der Körper auf das Essen ein. Es wird Speichel produziert, Enzyme werden gebildet, Magensäure wird hergestellt. Das alles fördert eine bessere Verdauung und gute Aufnahme der Nährstoffe. Das funktioniert aber nicht, wenn das Essen nebenbei stattfindet. Nehmen Sie sich Zeit für das Essen, essen Sie nicht beim Gehen, lassen Sie den Fernseher aus.
Seien Sie ein Vorbild für Ihre Kind, damit es lernt, das Essen bewusst zu genießen.
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